Das tibetische Zimmer
Charlie ist jung, unglücklich und weiß nicht,
wohin mit sich. Auf der Suche nach ihrem Vater, der in Indien lebt und kein
Interesse an der Tochter zeigt, gerät sie schließlich in ein abgelegenes
tibetisches Kloster in Nepal. Mehr oder weniger aus Zufall.
Charlie mag sich nicht. Sie möchte ihren
Erinnerungen an den Ärger entfliehen, den ihr die – von ihr selbst und
anderen nicht anerkannte – hohe Intelligenz eingebrockt hat, ebenso wie ihre
besondere Sensibilität und die mediale Gabe, Zukünftiges zu wissen. Sie will
nicht mehr an ihre traurige Vergangenheit denken, die Punkjugend, die
Psychiatrie und den Suizidversuch.
Gequält von Selbstentfremdung muss Charlie
erkennen, dass sie sich nicht loswerden kann.
Doch ist in diesem Kloster alles anders, als sie
es erwartet hat. Es ist ein Raum der Akzeptanz und Zuwendung, in dem sie
nicht beurteilt wird und niemand etwas von ihr verlangt. In ihrem kleinen
Zimmer öffnet sich eine weite, reiche Welt, in der es Raum gibt für Zweifel
und Vertrauen, für Verwirrung und Geborgenheit, für Glück und andere Wunder.
Charlie kann sich aus ihrer inneren Einsamkeit
entlassen. Selbst Liebe kann sie wagen.
Was als verzweifelte Suche nach Halt in ihrem
Leben beginnt, endet mit der Bereitschaft, sich zuversichtlich der
Ungewissheit des Lebens zu stellen.