Meine Erfahrungen in tibetischen Klöstern
Kathmandu, die Hauptstadt Nepals, ist eines der großen
Zentren der tibetisch-buddhistischen Kultur im Exil. „Tibet ist selbst nach
so langer chinesischer Besetzung immer noch ein Mythos, doch von der – trotz
aller Schwierigkeiten – durchaus lebendigen tibetischen Kultur im Exil ist
viel weniger die Rede.“ In den zahlreichen Klöstern, die nach der
chinesischen Annexion Tibets im Jahr 1959 erbaut wurden, leben viele Kinder
– Waisen, verlassene Kinder, Mönchsanwärter aus freiem Willen, aber auch
Kinder, die von ihren Eltern nach Nepal geschmuggelt wurden, um ihnen dort
eine gute tibetische Ausbildung zu sichern. Das Buch gewährt einen
faszinierenden Blick hinter die Tore tibetischer Klöster: Einfühlsam und
sachkundig erzählt es vom streng geregelten Alltag der Kinder und
Jugendlichen, erklärt die buddhistischen Lehren und Methoden, begleitet die
Schüler auf religiösen Festen und sucht Antworten auf so heikle Fragen wie
die nach der Sexualität – oder ihrer Zukunft. Der Autorin ist es gelungen,
ein feinsinniges Bild „zuversichtlicher Ungewissheit“ zu präsentieren, das
uns buddhistisches Denken und Fühlen besser verstehen lässt.